
Meine Krebsgeschichte
Mein Weg – Diagnose, Therapie und Hoffnung
Im Jahr 2022 begann für mich eine herausfordernde Reise: Bei mir wurde ein hochgradiges Urothelkarzinom der Blase diagnostiziert – eine aggressive Form von Blasenkrebs. Die ersten Eingriffe erfolgten im November 2022 mit einer transurethralen Blasenresektion (TUR-B), gefolgt von einer Nachresektion im Dezember desselben Jahres. Der Befund: pT1 high-grade mit begleitendem Carcinoma in situ (Cis).
2023 folgten intensive Behandlungen: eine BCG-Induktionstherapie, später eine BCG-Erhaltungstherapie, die im Mai abgeschlossen wurde. Zwischenzeitlich wurden regelmäßige Blasenspiegelungen und Gewebeentnahmen durchgeführt – zuletzt im März 2023 mit unauffälligem Ergebnis.
Im Oktober 2023 ergab eine weitere Resektion ein fortgeschrittenes Stadium (pT2, L1, M1) – das Karzinom hatte sich auf Lymphknoten, Leber und Knochen ausgebreitet. Seither befinde ich mich in einer systemischen Erstlinientherapie mit einer Kombination aus Pembrolizumab (einer Immuntherapie) und Enfortumab Vedotin.
Bis Herbst 2024 zeigte die Therapie Wirkung: Im CT vom September wurde eine partielle Remission festgestellt – ein ermutigendes Zeichen. Dennoch blieb der Weg nicht ohne Hürden. Aufgrund einer schweren peripheren Polyneuropathie entschied ich mich Ende Oktober 2024 in Absprache mit meinem Ärzteteam, auf die Weitergabe von Enfortumab Vedotin zu verzichten und die Immuntherapie ausschließlich mit Pembrolizumab fortzusetzen.
Zur symptomatischen Behandlung erhalte ich aktuell Pregabalin zur Linderung der Nervenschmerzen.
Mein Ziel: Lebensqualität und Perspektive
Ich teile diesen Verlauf, um anderen Betroffenen Mut zu machen und ein ehrliches Bild davon zu geben, was moderne Krebstherapie heute leisten kann – aber auch, welche Entscheidungen man selbst aktiv treffen kann und sollte.
Meine Reise ist noch nicht zu Ende. Aber ich gehe sie mit Zuversicht, medizinischer Unterstützung und der festen Überzeugung: Kraft kommt nicht nur vom Körper – sondern auch vom Willen, weiterzumachen.
Entlassungsdiagnose Complete Response
Update Juli 2025 – Ein Hoffnungsschimmer
Im Juli 2025 erhielt ich eine Nachricht, die ich kaum zu hoffen gewagt hatte: „Complete Response“ – der CT-Befund vom 6. Juli zeigte keinen Nachweis mehr von Tumorgewebe. Nach über zwei Jahren voller Operationen, Therapien, Rückschläge und Entscheidungen war das ein Wendepunkt.
Im April 2025 wurde eine weitere Blasenresektion (ERB) durchgeführt. Das histologische Ergebnis war eindeutig: kein Anzeichen von Malignität – also kein bösartiges Gewebe mehr feststellbar. Es war ein Moment der Erleichterung und tiefer Dankbarkeit.
Seit Dezember 2024 erhalte ich nun eine Monotherapie mit Pembrolizumab. Die vorherige Kombinationstherapie mit Enfortumab Vedotin wurde nach zehn Zyklen im November 2024 beendet – aufgrund einer schweren sensomotorischen, überwiegend axonalen Polyneuropathie. Diese Nervenschädigung betrifft Arme und Beine und ist vermutlich auf die Immuntherapie zurückzuführen.
Trotz dieser Nebenwirkungen habe ich die Therapie fortgesetzt – mit dem klaren Ziel, die Kontrolle über die Krankheit zu behalten. Und der Erfolg gibt mir recht: Der Krebs, der sich einst auf Leber, Lymphknoten und Knochen ausgebreitet hatte, ist aktuell nicht mehr nachweisbar.
Mein Weg geht weiter
Ich bin mir bewusst, dass jeder Befund nur eine Momentaufnahme ist. Doch dieser Moment – das Wort „vollständiges Ansprechen“ – gibt mir die Kraft, weiterzugehen. Ich werde die Pembrolizumab-Therapie in enger Abstimmung mit meinem Ärzteteam fortführen, begleitet von regelmäßiger Kontrolle und viel Achtsamkeit im Alltag.
Dieser Abschnitt meiner Geschichte steht für Hoffnung, Durchhaltevermögen und medizinischen Fortschritt. Und ich teile ihn, um zu zeigen: Auch nach einer schweren Diagnose ist Besserung möglich – Schritt für Schritt, mit Geduld, einem starken Umfeld und dem Willen, nie aufzugeben.
Mit Ernährung und Disziplin habe ich es geschaft meinen Krebs mit Metastasen zurück zu drengen.